Frau auf der Waage

Gesund abnehmen

Diätwahn - das dicke Ende kommt noch nach...

Kaum ist das alte Jahr rum und das neue noch keine sechs Wochen alt, da empfehlen dieselben Frauenzeitschriften, die eben noch das Schlemmermenü und Plätzchenrezepte im Angebot hatten, schon auf dem Titel: "Die Frühjahrsdiät!" "Abnehmen, diesmal klappt`s." "Fit werden, schlank bleiben" Dabei ein entspanntes, normales Verhältnis zum Essen zu behalten, ist für viele nicht einfach.

Paradox


Also, essen sollen wir. Viel und gut, besonders zu Weihnachten. Und danach müssen die überflüssigen Pfunde, die wir uns so angefuttert haben, ganz fix wieder runter, denn schließlich wollen wir ja alle "die Bikinifigur". So wollen es anscheinend Modemagazine und Frauenzeitschriften, die in ihren Heften knackige, schlanke, fitte Menschen zeigen. Neid...

Sicherlich spielen diese von den Medien verbreiteten Vorstellungen, wie ein schöner Körper auszusehen hat, keine unwesentliche Rolle dabei, wie Mädchen (und zunehmend auch Jungs) ihren Körper wahrnehmen. Wenn es ein Schlagzeile wert ist, dass Titanic-Star Kate Winslet aber ganz schön propper aussieht und sicherlich ein paar Kilos zuviel auf die Waage bringt....dann mögen auch Jessy oder Nina, Kathrin oder Manu beim nächsten Gang auf die Waage denken. "Ich bin so fett! Ich mach Diät."

Diät - erster Schritt zur Essstörung?


Jetzt zu behaupten, eine Diät sei schon gleich der Einstieg zu Magersucht und Bulimie wäre sicherlich übertrieben. Aber wenn deine Gedanken nur noch ums Essen kreisen, wenn dir nix mehr richtig schmeckt, weil du nur an Kalorien denkst, du mehrmals am Tag dein Gewicht kontrollierst, dann stimmt was nicht. Dann solltest du mal einfach zu einer Essberatung gehen, damit du es wieder lernst, dass Essen mehr als (mehr oder weniger lästige) Nahrungsaufnahme ist. Essen ist Genuss!

Nicht hungern


Viele Ärzte und Ernährungsberater raten ohnehin von den typischen Diäten aus der Regenbogenpresse ab. Keine Grapefruit-, Kartoffel- oder Brotdiät führt zum Erfolg, weil man sich nicht ausgewogen ernährt. Kalorien zählen verkrampft nur und bringt - langfristig gesehen - nichts. FDH (also "friss die Hälfte) ist eventuell sinnvoller, vor allem wenn du bislang zweimal Nachschlag genommen hast (einfach mal langsamer essen, dann hat das Hirn Zeit, das "Voll!"- Signal vom Magen in "Pappsatt!" zu übersetzen). Bei Fastenkuren allerdings wird der Heißhunger nach Süß und Fettig so übermächtig, dass im Null komma Nix die eben verlorenen Pfunde wiederkommen (Jojo-Effekt).

Ausgewogen ernähren ist das Wundermittel


Das wichtigste beim Abnehmen ist deshalb eine ausgewogene, kohlenhydratreiche Kost, Bewegung und - bei echtem Übergewicht - eine langfristige Ernährungsumstellung. Sich gesund ernähren ist gar nicht so schwer, wenn man weiß, wie. Und das kannst du zum Beispiel hier nachlesen- passend auf dich zugeschnittene Ernährungstipps!

Die meisten Diäten sind sowieso Blödsinn, weil es überhaupt kein Übergewicht gibt, das sich zu reduzieren lohnen würde. Wenn dein Body-Mass-Index im Normbereich liegt, solltest du keine Diät machen, sondern, falls du dich in deinem Körper unwohl fühlst, Sport treiben. Das wirkt Wunder! Hilft auch das nicht und du findest dich trotz Normalgewicht zu dick, dann raten wir dir, eine Ernährungsberatung oder ein Zentrum für Essstörungen aufzusuchen. Du kannst auch erst einmal im Internet mit anderen darüber reden.


Literaturtipps


Ingrid Arenz-Greiving:
Wenn Essen zum Problem wird, Wege aus Essstörungen. Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige, Lambertus Verlag, 1999, ISBN 3-7841-1144-0

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 51101 Köln, Tel.: 0221/8992-0 kann (nur schriftlich) unter der Bestell-Nr.35231002 das Medienpaket Ess-Störungen angefordert werden. Es enthält neben einem Leitfaden für Eltern, Angehörige, Partner, Freunde, Lehrer und Kollegen zwei Broschüren mit Informationen und Literaturhinweisen, die auch in größerer Stückzahl erhältlich sind (Bestell-Nr. 35 23 1002 und 35 23 2000).

Monika Gerlinghoff, Herbert Backmund:
Essen will gelernt sein. Ess-Störungen erkennen und behandeln. Beltz Taschenbuch, Weinheim 2000, € 12,45

Marya Hornbacher:
Alice im Hungerland. Leben mit Bulimie und Magersucht. Eine Autobiographie, Frankfurt/ New York, Campus Verlag 1999

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Links

zu Seiten im Web, die dir bei einer Essstörung helfen können:

Ein aktuelles Adressverzeichnis von Beratungsstellen findet sich im Internet unter: www.bzga.de

www.magersucht-online.de
Die wohl umfassendste deutschsprachige Anlaufstelle im Internet zu diesem Thema. Hier wurden außer weiterführenden Links auch viele Adressen von Kliniken und Selbsthilfegruppen zusammengetragen.

www.hungrig-online.de
Kommunikationsplattform zum Gedankenaustausch

www.bulimie-online.de
Obwohl vielfach noch eine Baustelle, findest du auf dieser Website hilfreiche Links und Hinweise zu Bulimie. Die Seite wird von Betroffenen für Betroffene gemacht.


www.anad-pathways.de
Mit Test, ob man selbst gefährdet ist, eine Essstörung zu entwickeln oder sogar schon hat.

www.essprobleme.de
Hier geht's ums Abnehmen, aber vor allem bei Leuten mit "Fressucht" und Übergewicht. Denn auch das ist eine weit verbreitete Essstörung. Bulimie und Magersucht werden ebenfalls eingehend behandelt.





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