Joint

Cannabis-Konsum

Kiffen macht doof

Ohne jetzt moralisieren zu wollen – aber wer regelmäßig kifft, schädigt seine Gesundheit. Der Wirkstoff in Cannabis kann nämlich mehr, als ein wohlig entspanntes Gefühl zu erzeugen: bei Jugendlichen kann er Hirnstrukturen verändern und das führt mithin zu Krankheiten wie Schizophrenie oder Psychosen. Hinzu kommt, dass in Gras und Shit heutzutage viel mehr des Wirkstoffs THC drin steckt als noch zu Hippie-Zeiten. Damit ist die „weiche Droge“ nicht gerade harmlos.



Turbo-Gras


Wer vor Cannabis-Konsum warnt, erntet oft nur ein müdes Lächeln. Alkohol sei schließlich viel gefährlicher, heißt es dann. Selbst Eltern zeigen vereinzelt Verständnis, wenn aus dem Zimmer des Nachwuchs typisch süßliche Düfte dringen, so nach dem Motto: Wir haben früher doch auch manchmal einen Joint geraucht. Nur, dass in den wilden 60ern im Hanf mal gerade drei Prozent THC waren, heute ist aber die bis zu siebenfache Menge drin. Was Mutti und Papa zu Hippiezeiten da rauchten, steckt demnach heute in einem einzigen tiefen Zug an der Wasserpfeife. Außerdem werden die Konsumenten immer jünger. Der Joint vor der Schule ist auch bei 11- und 12-Jährigen nicht mehr ein Einzelfall.

Legal, illegal, scheißegal?


Cannabis ist die Nummer Eins unter den illegalen Drogen in Deutschland. Man kann lange darüber streiten, ob Cannabis zu Recht oder zu Unrecht verteufelt wird. Dramatisieren soll man den Haschischkonsum zwar nicht, aber eben auch nicht verharmlosen.
Fest steht, dass Cannabis gerade chronisch Kranken Linderung verschaffen kann. Für solche Patienten gehört der Joint ins Therapiekonzept – und in Deutschland machen sie sich dabei strafbar. Fest steht aber auch, dass immer mehr Jugendliche, die vollkommen gesund sind, regelmäßig kiffen, weil sie ohne Joints nicht gut drauf sind. Was die Ursachen dafür sind, dass selbst schon Kinder kiffen, da rätseln die Experten. Langeweile? Gruppenzwang? Neugier? Angst? Probleme? Realitätsflucht? Vielleicht alles zusammen.

Macht Kiffen doof und krank?


Körperlich abhängig macht Cannabis vermutlich nicht – aber psychisch. Wer merkt, dass er ohne den täglichen Joint nicht mehr auskommt, hat definitiv ein Problem. Die Drogenberatungsstellen haben regen Zulauf von Teenies, die nicht wissen, wie sie das Kiffen beenden sollen. Gerade ältere Jungendliche suchen gezielt Unterstützung.

Wer schon im Teenager-Alter zu kiffen beginnt, schädigt durch die Cannabinoide sein Gehirn: Bei Heranwachsenden hat das Gehirn besonders viele Andockstellen für Cannabinoide. Folglich sind die „Nebenwirkungen“ des erwünschten Rauschzustands deutlicher: Die Aufmerksamkeit sinkt, ebenso die Konzentrationsfähigkeit. Erstaunlicherweise halten diese Wirkungen lange an. Auch ein verringertes Hirnvolumen wurde festgestellt. Das Kurzzeitgedächtnis leidet. Wissenschaftler sehen sogar einen Zusammenhang zwischen schweren psychischen Störungen wie Schizophrenie und Cannabiskonsum in der Pubertät. Jugendliche Kiffer, besonders Mädchen, sind für depressive Verstimmungen und Angstzustände anfälliger.

Unbestritten ist wohl auch unter den „Anwendern“, dass regelmäßiges Kiffen auf Dauer lethargisch macht. Die nette „Null-Bock-mich-kann-keiner-Stimmung“ wird irgendwann gefährlich – wer gerade kifft oder zugedröhnt ist, kann logischerweise keine Lebenserfahrung sammeln, aber hat ja letztlich – dem Joint sei Dank – auch kein Interesse daran. Folglich bleibt man in seiner Entwicklung zurück. Die Leistungen im Job oder in der Schule leiden. Oft genug kiffen die Leute gerade deshalb, um Probleme im Job oder in der Schule zu lösen oder zu vergessen. Schön blöd, wenn die Schwierigkeiten dann noch größer werden. Cannabis als Problemverstärker. Super.

Ohne Hilfe ist es schwierig, aus diesem Teufelskreis wieder herauszukommen, wenn Cannabis zur Bewältigung von Alltagsproblemen eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Besonders, weil einem bei regelmäßigem Konsum "nebenwirkungsbedingt" jeglicher Antrieb fehlt, was zu ändern.

Wenn du selbst findest, dass dein Cannabis-Konsum sich verselbständigt hat und du das Gefühl hast, ohne Joint nicht mehr gut drauf sein zu können, wende dich an eine Drogenberatungsstelle oder ruf die anonyme Drogen-Hotline an: 01805/313031
(12 Ct/Minute)


Andere Risiken und Nebenwirkungen


Weil Cannabinoide die Reaktionsfähigkeit herabsetzen, erhöht sich die Unfallgefahr. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Cannabis-Einfluss nehmen zu. Wer Cannabis konsumiert hat und am Steuer erwischt wird, ist seinen Führerschein los. Da muss nicht mal was passiert sein.


Kiffen wird oft mit einem verstärkten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Das ist nur insoweit korrekt, dass ein Joint mit normalem Tabak „gebaut wird“. Beim Kiffen inhaliert man tiefer als beim normalen Zigarettenrauchen, wodurch die schädlichen Stoffe tiefer in die Lunge eindringen. Ein einziger Joint soll so schädlich sein wie sieben „normale" Zigaretten. Folgen jahrelangen und regelmäßigen Joint-Konsums sind chronische Atemwegserkrankungen bis hin zum Lungenkrebs.

SR, 28.6.04
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Zusatzinfos:


Beratung erwünscht? Eine Übersicht aller Drogenberatungsstellen gibt es hier:
www.bzga.de

Kennst du dich aus mit Cannabis? Hier ein Test!
www.drugcom.de

Um Hanf und seine Verteufelung seit den 1920ern ranken sich auch einige Stories:
www.chanvre-info.ch

Nette Page eines Schweizer Hausarztes mit Hintergrundinfos zu Cannabis:
www.dr-walser.ch

Rechtliches. Anbau, Besitz und Verkauf von Cannabis-Produkten ist strafbar. Mehr dazu unter:
www.m-ww.de




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