Junge Frau hält sich genervt die Ohren zu

Hörsturz

Zuviel um die Ohren gehabt?

Es kann von einem zum anderen Moment passieren – auf einem Ohr ist man ganz plötzlich schwerhörig. Das ist das wichtigste Anzeichen eines Hörsturzes. Durch schnelle und gezielte Behandlung lässt sich der Ausfall des Gehörs aber meistens komplett rückgängig machen.

Was die genauen Ursachen für einen Hörsturz sind, darüber rätseln die Experten noch. Wahrscheinlich ein Mix aus allen möglichen Faktoren. Zu viel Lärm, zu viel Stress, schlechte Ernährung, Übergewicht, sogar Erkrankungen der Halswirbelsäule, Virusinfektionen und Allergien stehen im Verdacht, einen Hörsturz begünstigen zu können. Anscheinend ist beim Hörsturz die Blutversorgung im Innenohr gestört, die Haarzellen, die die akustischen Signale ans Gehirn weiterleiten, werden nicht mehr ausreichend versorgt und fangen an zu streiken.

So schnell wie es geht zum Arzt


Wenn bei dir plötzlich das Gehör ausfällt, dann nix wie zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Denn je eher ein Hörsturz behandelt wird, desto besser sind die Chancen, dass keine Schäden zurück bleiben. Außerdem kann nur der HNO-Arzt einen Hörsturz zweifelsfrei von anderen möglichen Ursachen für den Gehörverlust unterscheiden. Manchmal ist es nämlich nur ein dicker Pfropfen aus Ohrenschmalz, der das Ohr „betäubt“. Erst, wenn der Arzt alle anderen in Frage kommenden Ursachen ausschließen kann und ein Hörtest negativ ist, steht die Diagnose „Hörsturz“ fest.

Manchmal heilt ein Gehörverlust von ganz alleine, aber eben nicht immer. Deshalb ist es wirklich wichtig, rechtzeitig zum Arzt zu gehen, damit er die Ursache für die Taubheit herausfinden kann.

Ganz unterschiedliche Behandlungsansätze


Weil einem Hörsturz vermutlich eine Durchblutungsstörung im Innenohr zugrunde liegt, geben Ärzte oft als erste Maßnahme eine Infusion mit Mitteln, die das Blut etwas flüssiger machen. Das heißt, über zwei Wochen hinweg erhältst du täglich eine Infusion.

Relativ neue ist eine Methode, bei der ähnlich wie bei der Dialyse das Blut von bestimmten Stoffen gereinigt wird, wodurch es besser fließen kann. Man nennt das Verfahren Hämapherese.

Manche Ärzte verordnen den Patienten auch eine Sauerstofftherapie. Dabei atmet der Patient in einer Überdruckkammer mit Hilfe einer Atemmaske eineinhalb Stunden lang reinen Sauerstoff ein. In dieser Zeit wird durch den künstlich erzeugten Überdruck das Blut verstärkt mit Sauerstoff angereichert. So werden letztlich auch die feinen Haarzellen im Innenohr wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Viele Ärzte sind inzwischen der Ansicht, dass die beste Therapie „Ruhe“ ist. Denn wie viele ehemalige Patienten in Selbsthilfegruppen berichten, hat die zwangsverordnete Auszeit, Entspannungsübungen und das Gespräch mit einem einfühlsamen Arzt häufig mehr gebracht als jede medikamentöse Behandlung. Dieses Konzept der „Nullbehandlung“ läuft auch unter dem Titel „biomentale Therapie“., wobei hier die "aktive" Entspannung im Mittelpunkt steht.

Etwas kann bleiben


Nicht immer heilt ein Hörsturz völlig aus. Bei 30 bis 20 Prozent der Leute bleibt irgendwas zurück – schlechteres Hörvermögen oder auch ein Tinnitus. Bei Schwerhörigkeit empfiehlt sich das Tragen eines Hörgeräts. Und gegen Tinnitus gibt es ebenfalls inzwischen viele Hilfen. Nur nicht den Kopf in den Sand stecken. Such dir rechtzeitig Hilfe, eventuell auch bei Selbsthilfegruppen.

Am besten ist Vorbeugung


Auch wenn man noch nicht so viel über die Ursachen weiß, die einen Hörsturz auslösen, so gibt es trotzdem genügend Hinweise darauf, dass es ohne eine Vorschädigung des Innenohrs sehr selten zu einem Hörsturz kommt. Was bedeutet: Schütze dein Gehör. Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit. Denn Lärm ist die Ursache Nummer Eins für Schäden im Innenohr.

Außerdem wurde beobachtet, dass besonders häufig gestresste Menschen oder solche, die seelisch sehr angespannt sind, einen Hörsturz erleiden. Deshalb ist es gut, eine Entspannungstechnik zu erlernen. Das beugt nicht nur einem Hörsturz vor.

Und da auch oft Menschen mit hohen Blutfettwerten zu Hörsturzpatienten werden, ist eine ausgewogene Ernährung mit wenigen tierischen Fetten und viel Obst und Gemüse ebenfalls ratsam. Als letztes raten Mediziner dazu, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn Rauchen verengt ja bekanntermaßen die Blutgefäße, was die Durchblutung im Innenohr natürlich mit beeinflusst. Alles Dinge, die auch sonst gute Tipps sind, um gesund zu bleiben.


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Zusatzinfos


Die Zahl von Menschen, die einen Hörsturz erleiden, liegt nach Schätzungen in Deutschland bei etwa 13 000 Menschen pro Jahr - mit steigender Tendenz. Dabei treten ca. 60% aller Hörstürze zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf, wobei die Männer häufiger davon betroffen sind. In der Gruppe der unter 20jährigen ist der Hörsturz deutlich seltener und Kinder unter 14 Jahren erleiden fast nie einen Hörsturz.

Linktipps:


www.medizinfo.de
www.g-netz.de
www.hoersturz.info
Ohr, Hören, Tinnitus und Hörsturz - Adressen, Links und Literatur:
www.zdf.de




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