Drogen am Steuer

Kleine Pille, große Folgen

Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes sind alarmierend: Laut Jahresstatistik 2004 nahmen zwar die Alkoholdelikte im Straßenverkehr leicht ab (– 0,2 Prozent). Die Zahl der Drogenverstöße stieg dagegen dramatisch an (+ 45,3 Prozent). Auch saftige Strafen scheinen viele nicht davon abzuhalten, sich nach dem Konsum von Ecstasy oder Haschisch ans Steuer zu setzen. Dass sie dabei ihr eigenes und das Leben anderer aufs Spiel setzen, wissen viele offenbar gar nicht.

Drogen beeinträchtigen die körperliche Leistungsfähigkeit und führen nicht selten zu absoluter Fahruntüchtigkeit. Die Reaktionszeiten verlängern sich. Fahrer neigen dazu, ihr eigenes Leistungsvermögen zu überschätzen. Eine Kombination von Drogen beispielsweise mit Alkohol ist dabei besonders gefährlich. Viele Unfälle ereignen sich daher auf dem Heimweg von Partys oder der Disco. Bei Unfällen unter Drogeneinfluss sterben jährlich 60 bis 70 Menschen. Allein im Jahr 2003 wurden mehr als 2.000 Personen bei Drogencrashs verletzt. Viele davon schwer.

Über 180.000 Polizisten haben sich in den vergangen fünf Jahren zu Experten bei der Drogenerkennung weitergebildet. Dadurch soll bei Verkehrskontrollen die Suche nach Drogensymptomen bei Fahrern intensiviert werden. Schon jetzt fällt jeder zehnte Eintrag ins Flensburger Verkehrszentralregister auf ein Drogendelikt.

Werden bei einer Kontrolle Drogen im Blut nachgewiesen, die die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können, kann eine Geldbuße in Höhe von bis zu 1.500,- EUR fällig werden. Zudem können ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten und vier Punkte in Flensburg verhängt werden. Davon unabhängig droht ein Verlust des Kaskoschutzes bei der Haftpflichtversicherung. Bei absoluter Fahruntüchtigkeit oder der Gefährdung von Leib und Leben anderer Menschen oder von Sachen von bedeutendem Wert drohen Geld- oder Freiheitsstrafen.

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