Azubi Frank Müller

Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Als Azubi in einer Spedition

Montagmorgen. Frank Müller steigt zu seinem Kollegen in den Lkw. Der 17-Jährige begleitet seit ein paar Wochen die Touren eines erfahren Lkw-Fahrers, denn in ein paar Monaten wird er selbst Lkw fahren. Frank wird Berufskraftfahrer. Mit 16 Jahren hat er bei einer Spedition seine Lehre begonnen. Wenn er 18 ist, wird für ihn dann auch die praktische Fahrausbildung beginnen. Vorher durchläuft er mehrere Ausbildungsmodule – innerhalb der Spedition und in einer außerbetrieblichen Ausbildungsstätte.

Im Büro


Angefangen hat Frank im Büro. Was hat es mit dem Beruf eines Kraftfahrers zu tun, acht Stunden im Büro zu sitzen? Sehr viel, sagt sein Chef. Im Büro knüpft der Azubi den ersten Kundenkontakt und lernt die Kostenseite des Speditionswesens kennen. Er erfährt beispielsweise, was eine Leerfahrt von 100 Kilometern kostet. Der Disponent zeigt ihm, wie man Routen so günstig wie möglich plant. Der Auszubildende wird mit Computern vertraut, und nach und nach wächst das Verständnis für die Zusammenhänge im Betrieb. Und er bekommt auch mit, wenn sich ein Kunde beim Disponenten über einen Speditionsfahrer beschwert oder, weil eine Lieferung nicht termingerecht ankam.

Im Lager


Im Lager geht es für den angehenden Berufskraftfahrer um wichtige Sachkenntnisse beim Be- und Entladen sowie bei der Ladungssicherung. Schon bei einem Auto kann ungesicherte Ladung bei einem Bremsmanöver unkontrolliert durchs Fahrzeug fliegen und zu schweren Verletzungen führen. Umso mehr müssen Lkw-Fahrer ihre Ladung gegen Verrutschen sichern, denn die plötzliche Verschiebung und Gewichtsverlagerung der Ladung kann das Fahrzeug ins Schleudern bringen.

In der Werkstatt


An ausrangierten Fahrzeugteilen lernt der Auszubildende in der Werkstatt, wie ein Lkw funktioniert. Er baut Einzelteile zusammen, um später bei Defekten zu erkennen, ob es sich um kleinere Pannen handelt, die er selbst beheben kann, oder um schwerwiegende Fehler, bei denen eine Werkstatt aufgesucht werden muss. Oft zeigt heutzutage ein Display den Defekt an. Dennoch muss ein Berufskraftfahrer sein Fahrzeug kennen. Wer einen Truck fährt, muss ihn auch mal von unten sehen“, sagt Franks Ausbilder.

LKW-Fahrer

Im Lkw


Erst in der zweiten Hälfte der dreijährigen Ausbildung geht es mit der Führerscheinschulung los. Wie jeder Fahrschüler auch muss Frank dann in Theorie und Praxis üben, bis er fit für die Prüfung ist. Bis dahin begleitet der Azubi Lkw-Touren als Beifahrer. Auch der Fahrer hat Kundenkontakt, auch der will gelernt sein. Erfahrene Kraftfahrer zeigen den Lehrlingen, wie sie sich gegenüber Kunden verhalten. Wie sie Frachtpapiere ausfüllen und die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einplanen.

Wenn Frank 18 ist, wird die Fahrerkabine von Montagmorgen bis Freitagabend sein Arbeitsplatz. Familie und Freundin sieht er dann nur am Wochenende. Oder aber er fährt im Nahverkehr Tagestouren. Dann ist er abends daheim, verdient aber nicht so gut wie im Fernverkehr.

LKW

Im Güterverkehr müssen angehende Berufskraftfahrer mindestens 16 Jahre alt sein, im Personenverkehr (Omnibusse) mindestens 18.


Übrigens: Um Unternehmer und Jugendliche bei der Suche nach einem Auszubildenden bzw. einem Ausbildungsplatz zu unterstützen, hat der Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL) eine „Ausbildungsplatzbörse“ eingerichtet. Mehr dazu unter:
www.bgl-ev.de/web/ausbildung/boerse.htm.

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