Routenplaner für Rollifahrer

Handy-Routenplaner für Rollstuhlfahrer

Mit Rolli nie mehr ausgebremst

01.11.2006 - Für Rollstuhlfahrer sind schon einige Zentimeter an einer Bordsteinkante ein kaum zu überwindendes Hindernis. Wenn plötzlich Treppen oder andere Barrieren den Weg versperren, müssen sie oft große Umwege in Kauf nehmen. Das kann sich jetzt deutlich verbessern, denn vier Studenten kamen auf die Idee, ein Navigationssytem für Rollstuhlfahrer zu entwickeln. Es soll behinderten Menschen helfen, beim nächsten Stadtbummel leicht barrierefreie Wege zu finden.

Path-Finding Community
Path-Finding Community
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Martin Stein ist einer der Studenten von der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg (HAW Hamburg). Er hat Freunde, die im Rollstuhl sitzen. Wenn er mit ihnen in der Stadt unterwegs war, kamen sie oft nicht weiter, weil Treppen oder hohe Bordsteinkanten ihnen den Weg versperrten. Einfachere Routen zu finden, kostete Zeit und Nerven. Deshalb suchte der Informatikstudent zusammen mit drei Studienkollegen, der so genannten Path-Finding Community (Pfadfinder-Gemeinschaft), eine Lösung für dieses Problem.

Es entstand ein mobiler Stadtplan für gehbehinderte Menschen namens Trailblazer, der wie ein Navigationsgerät für Autos arbeitet, sich aber auch immer weiterentwickelt. Das Programm kann auf den PC, aber auch auf kleine tragbare Computer oder sogar aufs Handy geladen werden. Rollstuhlfahrer können so das Gerät im Rollstuhl mittransportieren. Auf dem Bildschirm erscheinen eine Straßenkarte und die Stelle, an der man sich gerade befindet. Das geschieht durch GPS, ein satellitengestütztes System zur weltweiten Positionsbestimmung. Dieses ermittelt den Standort des Gerätes, indem von Satelliten aus Signale an die installierte Software gesendet werden.

Rollifahrer an Treppe
Rollifahrer an Treppe
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Das Besondere an dem System ist, dass es Routen anzeigen kann, die in keiner gewöhnlichen Straßenkarte verzeichnet sind. Denn die Positionsdaten von Benutzern können gespeichert werden. Wenn ein Rollstuhlfahrer zum Beispiel einen Trampelpfad entlangfährt, wird die Route vom GPS-System aufgezeichnet. So erkennt das Programm mit sensiblen Sensoren, zum Beispiel im Handy, dass es an der Stelle auf der Karte einen Weg gibt. Trifft ein Rollstuhlfahrer auf ein Hindernis, gibt er es ins System ein. Dann können alle weiteren Benutzer von diesem Wissen profitieren.

Ab Januar 2007 soll sich jeder die Software Trailblazer für die größeren deutschen Städte aus dem Internet herunterladen können. Einzige Voraussetzung ist ein GPS Handy.
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