Eisbär
Er braucht keine

Winter

Schneeketten im Einsatz

Wenn es friert und schneit und es heißt: „Ski und Rodel“ gut, zieht es viele in die Berge und auf die Höh´n. In manchen Gegenden sind dann je nach Wetterlage Schneeketten vorgeschrieben. Wie benutzt man diese Dinger eigentlich richtig?

Eins vorweg: Winterreifen sind in der kalten Jahreszeit ohnehin ein Muss. Sie reichen im Flachland im Zusammenspiel mit so manchem netten elektronischen Feature wie ABS oder EPS völlig aus, um sicher von A nach B zu kommen. Geht es aber in alpine Gebiete helfen oft nur die altbewährten Schneeketten, damit die Räder richtig greifen. Wo das blaue Schild „Schneeketten benutzen“ auftaucht und man trotzdem ohne weiter fährt, riskiert man ein happiges Bußgeld (Österreich 35 bis 150 Euro, Schweiz 65 Euro, Deutschland mindestens 20 Euro).

Beliebt sind die Dinger nicht, obwohl die Hersteller sich bemühen, die Handhabung immer einfacher zu machen. Wie verschiedene Tests zeigten, sind aber die Schneeketten, die sich am leichtesten montieren lassen, auch die unsichersten. Deshalb muss man sich gut beraten lassen und eventuell mal einen Blick in die Testergebnisse von ADAC und Co. werfen.

Auf jeden Fall sollten die Schneeketten die üblichen Sicherheitsnormen erfüllen, das erkennst du zum Beispiel am TÜV-Geprüft- oder GS-Zeichen. In Österreich gibt es außerdem die ÖNorm V5117 und 5119, die es zu beachten gilt. Und natürlich müssen die Schneeketten zu den Reifen deines Autos passen.

Und wie legst du die Dinger jetzt richtig an?


Also, vorm Urlaub heißt es: Für den Notfall üben. Fahr dazu auf einen Parkplatz oder probier die Schneekettenmontage direkt vor deiner Garage aus. Dazu studiere ganz akribisch die Bedienungsanleitung. Und dann musst du einfach rumprobieren. Übung macht bekanntlich den Meister.

Eigentlich ist es nicht schwer: man muss einfach die Ketten über die Reifen der Antriebsachse ziehen (also meistens vorne, bei Allradwagen musst du in der Bedienungsanleitung nachsschauen) und mit einem Spanner straff anziehen. Schnellspannsysteme mit Adapter sind teuer, taugen aber nicht so viel. Die Ketten dürfen nicht zu fest sitzen – dann schaden die Kettenglieder nämlich den Reifen, weil sie doll ins Gummi drücken. Sind sie zu locker, können sie rumschlackern und die Karosserie beschädigen.

Wenn du das Anlegen geübt hast, beherrscht du es während der Reise aus dem EffEff. Aber bitte montiere die Schneeketten rechtzeitig und nicht in großer Hektik auf den letzten Drücker, weil dabei blöde Fehler passieren können. Bei Dunkelheit solltest du zu deiner Sicherheit ein Warndreieck aufstellen, ehe du dich an die Montage machst. Auf jeden Fall solltest du nach der Montage nach 100 Metern noch mal kontrollieren, ob alles richtig sitzt. Auch wenn du während der Fahrt komische Klopfgeräusche hörst: Anhalten und nachgucken. Es könnte sich etwas gelöst haben und die Pneus, Karosserie oder das Antriebssystem beschädigen.

Übrigens: Wenn dein Auto EPS hat, musst du das jetzt abschalten. Die Räder müssen nämlich durchdrehen, damit das Auto vorwärts kommt. Das EPS würde dem entgegenwirken.

Schneeketten und Alufelgen


Diese Kombination funktioniert nicht. Auf einer Ratgeber-Seite kann man dazu lesen: „Bei einer konventionellen Kette berühren die Außen- und die Spannkette das Felgenhorn und die Speichen. Trotz Gummierung der Kettenglieder sind Beschädigungen und Kratzer vorprogrammiert. Bei vielen Alufelgen ist daher in der Betriebserlaubnis die Montage von Schneeketten ausdrücklich untersagt. Wer dies im Winter dann trotzdem tut, riskiert ein saftiges Bußgeld und den Verlust der Betriebserlaubnis für sein Fahrzeug.“

Damit ist eigentlich alles gesagt. Bleibt hinzuzufügen, dass es spezielle Schneeketten extra für Alufelgen gibt, die aber etwa sechs Mal so teuer sind, wie herkömmliche.

Gibt es noch etwas, was du wissen solltest?


Ja: Mit Schneeketten darfst du nicht schneller als 50 km/h fahren. Bei schneefreier Straße – aber nicht wenn es nur ein kürzerer Abschnitt ist - musst du sie wieder abnehmen, weil sie den Straßenbelag kaputt machen. Ansonsten informiert ein Schild, wann die Schneekettenpflicht nicht mehr gilt. Wenn du die Schneeketten nach dem Urlaub nicht mehr brauchst, wasche sie gründlich mit warmen Wasser ab und lass sie gut trocknen. Das Streusalz macht sie sonst vor der Zeit kaputt.

Kaufen oder mieten?


Wenn du eher selten zur Winterzeit im Gebirge unterwegs bist, kannst du Schneeketten auch mieten. Der ADAC bietet das für 5 Euro Gebühr (Mitglieder zahlen 3 Euro) am Tag an. Hinzu kommt eine Kautionsgebühr. Wenn die Schneeketten nicht gebraucht wurden, bekommt man die Kaution wieder. Wurden sie doch benutzt, kauft man die Schneeketten, wobei die Kaution angerechnet wird.


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