Autounfall

Verhalten bei Unfällen

Crash - und was nun?

Auch dem vorsichtigsten Autofahrer kann es passieren, dass er in einen Verkehrsunfall verwickelt wird. Da kracht und splittert es, das Herz rast und man kann froh sein, wenn es beim Blechschaden geblieben ist. Vor lauter Schreck vergessen viele, was bei einem Unfall zu tun ist. Das wichtigste: Ruhe bewahren.

Nach einem Crash bist du wahrscheinlich erst mal einigermaßen zittrig. Oft hört sich der Aufprall ja viel schlimmer an, als der Schaden ist. Also: ein paar mal tief durchatmen und versuchen, sich zu beruhigen. Ist dir jemand reingefahren: Nicht zusätzlich über dessen Unfähigkeit aufregen. Bringt nichts. Bleib ganz cool. Unsere Tipps helfen dir, den Überblick zu bewahren, was jetzt zu tun ist.

  1. Anhalten und da bleiben.
    Eigentlich völlig logisch. Aber gerade bei kleineren Schäden machen sich leider viele aus den Staub. Das ist Fahrerflucht ("Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort") und kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren bestraft werden. Auf jeden Fall bist du erst mal deinen Führerschein los, wenn man dich erwischt. Auch der Zettel mit deiner Adresse hinter der dem Scheibenwischer hilft da nicht, falls du ein geparktes Auto gerammt hast. Ist der Besitzer des anderen Wagens nicht innerhalb einer angemessenen Wartezeit aufgetaucht, musst du eben zur Polizei gehen und den Schaden melden. Keine Angst, meistens wird der Schaden sowieso von deiner Haftpflichtversicherung übernommen (allerdings nicht, wenn du den Gang zur Polizei gescheut hast).
    Unabhängig davon: Bei geringfügigem Schaden die Fahrbahn frei machen.

  2. Warnblinkanlage anstellen und die Unfallstelle sichern.
    Beim Aussteigen solltest du unbedingt sorgfältig auf den fließenden Verkehr achten, besonders, wenn der Unfall auf einer vielbefahrenen Straße oder auf der Autobahn passiert ist. Etwa 100 Meter hinter den Unfallautos das Warndreieck aufstellen (also entgegen deiner Fahrtrichtung).

  3. Verletzten helfen!
    Verletzte aus der Gefahrenzone bringen und Erste Hilfe leisten. Damit du da nicht stehst wie der Esel vorm Berg, empfiehlt es sich, regelmäßig deine Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Erst mal checken: Sind Puls und Atmung in Ordnung? Bei Bewusstlosigkeit musst du den Verletzten in die stabile Seitenlage bringen. Bei Schock (zu erkennen an Unruhe, Zittern, kaltem Schweiß und fahler Gesichtshaut): Beine hoch lagern, beengende Kleidung lockern.
    Wer nicht hilft, macht sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig.

  4. Krankenwagen und Polizei verständigen.
    Das geht in einem Aufwasch über die Notrufsäulen oder per Handy über die Nummer 112.
    Folgende Fragen solltest du beantworten können:
    • Wer ruft an?
    • Wo ist der Unfall passiert? Je genauer die Angabe, desto schneller ist Hilfe da!
    • Was ist passiert?
    • Wie viele Verletzte gibt es?
    • Welche Art Verletzungen haben sie?

  5. Unfallprotokoll anfertigen.
    Notiere dir die Kfz-Kennzeichen der anderen Unfallbeteiligten, außerdem ihren Namen und Adresse. Lass dir auch die Versicherung nennen. Gibt es Zeugen? Dann bitte auch diese um Namen und Adresse. Wenn möglich, fotografiere die Unfallstelle. Eine kleine Fertigkamera sollte dazu immer im Handschuhfach bereit liegen. Achte auf Bremsspuren und ausgetretene Flüssigkeit. Vom ganzen "Szenario" solltest du auch eine kleine Skizze machen. Alles, was sonst noch zur Beweissicherung taugt: notieren, nicht beseitigen, bevor die Fachleute da sind.
    Gab es "nur" Blechschaden, kommt die Polizei häufig nicht, um den Unfall aufzunehmen. Gerade dann ist eine Unfallskizze und Fotos vom Unfallort besonders wichtig.

  6. Nichts zugeben!
    Auch wenn du glaubst, an dem ganzen Schlamassel schuld zu sein: Nichts zugeben und auf keinen Fall irgend etwas unterschreiben! Wer vorschnell ein Schuldeingeständnis ablegt oder gar unterschreibt riskiert den Versicherungsschutz.

  7. Versicherung verständigen und den Schaden von einem Gutachter feststellen lassen.
    Am darauf folgenden Tag (oder so früh wie möglich) solltest du den Schaden am Fahrzeug durch einen Gutachter feststellen lassen und deiner Versicherung den Unfall melden.

  8. Anwalt suchen.
    Bei einem Unfall mit hohem Sach- oder gar Personenschaden, wende dich am besten außerdem an einen Anwalt für Verkehrsrecht. Den wirst du brauchen. Bei der Suche hilft das Internet oder die Anwaltskammer (schau dazu ins örtliche Telefonbuch oder in die gelben Seiten).



Übrigens:Ist dir der Unfall auf dem Weg zur Arbeit oder von der Arbeit zurück nach Hause oder auch auf einer Dienstfahrt passiert, handelt es sich um einen Wegeunfall, den du deiner Arbeitsstelle melden musst. Die wiederum wird eine Unfallmeldung an die zuständige Berufsgenossenschaft machen. Für deine Heilbehandlungskosten oder mögliche Rehamaßnahmen kommt dann nicht die Krankenkasse, sondern die Berufsgenossenschaft auf.


(Bild: ADAC)
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