Mehrwertsteuer

Noch schnell ein Auto kaufen?

29.11.2006 - Abwarten kann sich lohnen: Zum 1.1.2007 wird die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht. Viele Autofahrer überlegen sich deshalb, noch schnell ein Auto zu kaufen. Doch wie immer sollte ein solcher Schritt gut überlegt sein.

Zunächst einmal gilt zu beachten: Beim Kauf eines Autos von privat fällt gar keine Mehrwertsteuer an, da Privatpersonen nicht umsatzsteuerpflichtig sind. Kauft man bei einem Gebrauchtwagenhändler, so wird, wenn das Fahrzeug vorher ein Privatwagen war, nur die Gewinnspanne des Händlers besteuert. Und nur auf diesen Betrag wirkt sich dann die Erhöhung der Mehrwertsteuer aus. Bei Firmenfahrzeugen wird dagegen auch bei Gebrauchten der komplette Nettopreis besteuert.

Der Ladenpreis eines Neuwagens verteuert sich durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer deutlich. Bei einem aktuellen Nettopreis von 10.000 Euro liegt der Mehrpreis ab Januar bei 300 Euro. Doch es ist damit zu rechnen, dass es auch im kommenden Jahr wieder viele Rabattaktionen von Händlern und Herstellern geben wird, um Kunden zu gewinnen. Schon jetzt heißt es: „Wir schenken Ihnen die Mehrwertsteuer!“

Doch bei Lockangeboten sollte man immer nachrechnen: Beispielsweise werden bei einigen solcher Angeboten nur 16 Prozent des Nettopreises als Rabatt angerechnet. Nach Steuern bleiben also lediglich rund 13,8 Prozent als „Geschenk“. Solche Preisnachlässe sind auch jetzt durchaus üblich, denn die Hersteller und Händler können vom hohen Ausgangspreis immer auch hohe Nachlässe bieten. Durch geschicktes Verhandeln sind Rabatte von durchschnittlich 17 Prozent drin.

Auf alle Fälle ist es wichtig, sich den Kaufvertrag genau anzusehen. Um keine unliebsame Überraschung zu erleben, sollte in jedem Falle das Kleingedruckte gelesen werden. Dort wird auch geregelt, ob der Händler oder der Kunde die erhöhte Mehrwertsteuer bei Lieferung des Neuwagens trägt. Vorsicht bei einer so genannten Preisanpassungsklausel. In diesem Fall zahlt der Käufer die erhöhte Mehrwertsteuer, wenn der Wagen erst in 2007 ausgeliefert wird. Generell ist es jedoch besser, sich mit dem Verkäufer direkt auf einen verbindlichen Liefertermin für dieses Jahr zu einigen.

Gerade auch junge Fahrer sollten nicht bei der Sicherheitsausstattung ihres Fahrzeugs sparen. Während eine Vielzahl von Airbags mittlerweile zur Grundausstattung von Neuwagen gehört, gibt es beispielsweise ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) oft erst gegen Aufpreis.