75 Jahre Autoradio

Wichtigstes Autozubehör feiert Geburtstag

Längst ist das Autoradio das Lieblings-Zubehör des deutschen Autofahrers. Vor 75 Jahren kam das erste Autoradio in Europa auf den Markt. 1932 stellte Blaupunkt auf der Berliner Funkausstellung den „Autosuper 5“ vor. Die "Musiktruhe auf Rädern" wog 15 Kilo und hatte mehr als zehn Liter Volumen. Der stolze Preis: 465 Reichsmark, damals ein Drittel des Preises eines Autos.

Neun Jahre zuvor war die erste offizielle Rundfunksendung ausgestrahlt worden. Mit dem großen, schwarzen Kasten namens Autosuper AS 5 holte Blaupunkt nun die weite Welt auf Mittel- und Langwelle ins enge Fahrerhaus. Es brachte Musik, aktuelle Meldungen, den Wetterbericht. Nur Verkehrsdurchsagen gab es damals noch nicht. Allerdings gab es zu dieser Zeit auch so gut wie keine Verkehrsstaus.

Die schwarze Box war ein exklusives Luxusobjekt. 400 Exemplare wurden vom ersten Autosuper gefertigt. Die ersten rollenden Blaupunkts waren nicht gerade Schmuckstücke. Aufgrund ihrer Größe war zudem nicht an einen Einbau in Griffweite des Fahrers zu denken. Eine Fernbedienung an der Lenksäule ermöglichte es dem Fahrer dennoch, vom Lenkrad aus Lautstärke und Sendereinstellung zu regeln.

In den 70er Jahren wurde das Autoradio zum Verkehrshelfer. „ARI“, Autofahrer-Rundfunk-Information, hieß das erste Warn- und Verkehrsfunksystem. Schon die ersten dieser Geräte verfügten über einen eigenständigen Decoder, der bei aktuellen Meldungen automatisch auf Verkehrsfunkdurchsagen umschaltete. Auslöser ist ein für das menschliche Ohr unhörbares Verkehrslotsensignal, der so genannte Hinz-Triller.