Junge Fahrschüler

Drogen am Steuer

Auf gleicher Augenhöhe

„Flexibilität“, „Selbstständigkeit“, „Unabhängigkeit“, „in den Urlaub fahren können“, „nicht mehr auf Eltern angewiesen sein“ … Auf einem großen Plakat sammeln die Fahrschüler Vorteile, die ihnen der Führerschein bringt. „Das alles könnt ihr vergessen, wenn ihr mit Drogen im Straßenverkehr erwischt werdet oder einen Unfall baut“, sagt Mate Pasalic, zerreißt das Plakat langsam in kleine Stücke und lässt sie zu Boden fallen. Das sitzt.

Das Interesse der Fahrschüler ist geweckt. Der 29-jährige Student ist Mitarbeiter des Peer-Projekts. Zusammen mit einer Studentin ist er an diesem Abend in einer Fahrschule in Frankfurt-Niederrad und informiert als Gleichaltriger („Peer“) über die Gefahren von Alkohol und anderen Drogen im Straßenverkehr.

„Wir wollen keinem den Spaß nehmen. Aber wir wollen deutlich machen, dass Drogen und Fahren getrennt werden müssen“, erkläre Mate. Der Kroate erläutert die Wirkung von Alkohol und Cannabis im Straßenverkehr, weist auf die rechtlichen Konsequenzen hin und gibt den Fahrschülern Informationen zur Medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU). Die Erklärungen werden durch den Einsatz von Rauschbrillen unterstützt. Die Fahrschüler testen selbst, wie schwer es ist, mit einem simulierten Alkoholpegel von 1,5 Promille auf einer Linie zu laufen.

Die Frankfurter Peers sind allesamt Sozialpädagogik-Studentinnen und -Studenten. 90 Minuten haben sie für ihre Unterrichtseinheit Zeit. Zu wenig, um die Einstellung von Leuten zu ändern, die sich auch mit Drogen oder Alkohol für fahrtauglich halten, sagt Stefanie Schäfer. Die 28-Jährige ist selbst eine Peer und ausgebildete Fahrlehrerin. „Es ist sehr schwierig die Risikogruppe durch diese Einsätze zu erreichen.“ Dennoch kommen wichtige Botschaften an – auch in der Fahrschule in Niederrad. Mate Pasalic diskutiert mit den Fahrschülern, was man tun kann, um sicher wieder nach Hause zu kommen. Und die Fahrschüler beteiligen sich rege: Früh klären, wer fährt, sich Zug- oder Busverbindungen heraussuchen, Fahrgemeinschaften bilden oder ein Taxi teilen. Am Ende ist der Student zufrieden, wie sein Einsatz gelaufen ist. Vielleicht hat er dazu beigetragen, einen Unfall eines Fahranfängers zu verhindern.


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Nähere Informationen zum Thema unter
www.checkwerfaehrt.de und www.peer-projekt.de.




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